Kurbelwellenlager & Lagersitze

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
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palettentreter
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von palettentreter »

Hiho...

Meine 3TB hat in letzter Zeit ziemlich geklappert... naja, mehr geklockert, so aus den Tiefen des Kurbelgehäuses. Leider hatte ich nicht daran gedacht, dass die Steuerkette auch schon ziemlich gelängt war und dadurch das Geräusch sicherlich verstärkt hat. Naja, nun liegt der Motor hier in Einzelteilen, aber ich bin mir immernoch nicht ganz sicher, ob es wirklich das Kurbelwellenlager war. Hier mal meine Befunde:

Kurbelwellenlager auf Lichtmaschinenseite: Äußere Lagerschale hat ca. 0,6 mm Seitenspiel (wenn man diagonal dran kippelt), also schätzungsweise 0,3 mm Seitenspiel auf der Horizontalachse. Die KW samt Lager ließ sich ohne (!) Temperaturbehandlung und nur mit ein bischen kloppen und ruckeln aus dem Kurbelgehäuse ziehen. Saß also schon noch einigermaßen dicht, aber sicher nicht mehr fest genug. Was mach ich da? Lagerkleber? Zu [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] und Sitze aufspritzen lassen?

Kurbelwellenlager auf Kupplungsseite: Deutlich weniger Seitenspiel - gerade eben fühlbar, jedoch an Innenschale und Welle Passungsrost.

Ausgleichswellenlager: Spiel deutlich fühlbar (beide)

Hauptwellenlager: Böse viel spiel (Kupplungsseite), kein Spiel (Lima-Seite)

Ja, jetzt wo ich das so aufschreibe, fällt mir auf, dass man ja einfach mal alle Lager erneuern könnte. Aber wie macht ihr das? Geht das mit der Backofentechnik? Oder gebt ihrs zur Werkstatt eures Vertrauens?

schönen Gruß und vielen Dank schonmal,
Victor

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motorang
Beiträge: 5249
Registriert: Mi 31. Dez 2003, 05:13

RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von motorang »

Schwierig so aus der Ferne ... demontieren lässt sich das normalerweise alles kalt (also lager aus dem Gehäuse) das ist normal. Dass Kurbelwellenlager etwas Spiel haben ist auch OK (erhöhte Lagerluft).
0,3mm Seitenspiel der Lagerschale im Gehäuse? Oder gegen das Lager/die Wellenseite (das wär normal).

Lass Dir die Sachen in einer Werkstatt anschauen, würde ich sagen.

Zusammenbau mit Backofenhilfe würde ich raten. Lager festkleben nur dann wenn sie sich bereits in den lagersitzen gedreht haben (glänzende Stellen).

Rost auf der Welle ist einigermaßen üblich. Solange dort kein Spiel ist zwischen Lager und Welle ...

Wie schauts denn bei den Pleuellagern aus? Dort würde eher was klappern als an den Motorlagern ...

Gryße!
Andreas, der motorang

Torn
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Registriert: Mi 28. Dez 2005, 14:55

RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von Torn »

Ich kann keine Lagersitze empfehlen, aus denen die Lager so rausflutschen - das hat mich schonmal ne komplett neu gemachte KW gekostet. Einkleben nur, solange die Lager noch wirklich saugend reingehen. Sonst ne Fühlerblattlehre mit einpressen, bzw. schrumpfen.

Die Gehäusesitze aufspritzen lassen ist sauteuer, habe schon selber versucht in entsprechenden Firmen mittles selbstgefertigter Schablone für die Drehbank sowas machen zu lassen... dafür bekommt man nen kompletten Motor, wenns passgenau werden soll. Einige Motoreninstandsetzer weigern sich gar, da sie für die passende Flucht beider Lagerstellen keine Garantie übernehmen können/wollen.
Übermaßlager kannste ebenfalls vergessen, da sie unbezahlbar sind!

Komplette Lagersätze und Fühlerbandlehren (diverse Stärken), neue Pleuelkits habe ich da, bei Interesse ne Mail an mich.

MfG,
Torn

trexat
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Registriert: Mo 22. Aug 2005, 17:09

RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von trexat »

ein guter "motoreninstandsetzer" kann auch die lagersitze ausfräsen und neue buchsen einpressen und ja,das hält. auch nachzulesen bei paul noy auf seiner tt seite.
das kostet auch nicht die hölle und ist wieder reparabel .
sonst siehe die vorredner.

lg

palettentreter
Beiträge: 4
Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von palettentreter »

Das Kurbelwellenlager auf der Lima-Seite hat in der Lagerschale KEIN Spiel, aber es ließ sich eben recht einfach rausziehen, nach meinem Eindruck leichter als vor 2 Jahren.
Die 0,3 mm Seitenspiel beziehen sich auf das Lager selbst, also zwischen Innen- und Außenschale.

Kennt ihr denn jemanden im Raum Aachen, der sowas ordentlich vermessen kann? Ich denke, um die Lagersituation rund um die Kurbelwelle richtig einzuschätzen braucht es schon einiges an Fingerspitzengefühl und Erfahrung.

schönen Dank...

trexat
Beiträge: 103
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 17:09

RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von trexat »

dann klebs nachn vermessen mit loctite rein

Guenter_B
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Registriert: Mo 8. Sep 2003, 17:49
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RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von Guenter_B »

hallo,
nach deiner beschreibung sehe ich eigentlich nur ein problem, du willst die alten lager möglichst wiederverwenden...

aus einem SKF katalog habe ich die beigefügten informationen kopiert, kannst dir ja mal durchlesen,
da bei jeder lagerung mit rillenkugellagern ein lagerring verschiebbar sein muss damit sich bei wärmedehnungen die welle nicht verspannt ist es normal das der linke aussensitz etwas loser ist als die 3 anderen lagersitze, ist also so beabsichtigt,
ist natürlich die frage ob der sitz nicht zu locker ist, das sollmass der gehäusebohrung mit toleranz J7 ligt zwischen 79.987 und 80.022, das lager zwischen 79.985 und 80.000, je nach kombination bekommst du zwischen 0.022 übermass und 0.037 spiel,
probiere mit anderen lagern ob es etwas strammer wird, evt. eine werkstatt (motorrad meyer, ac) oder motorinstandsetzer (erasmus&wilms, holländer) um rat fragen bzw. den aussensitz nachmessen lassen, die können dir auch sagen ob eine evt. reparatur möglich ist, zum erneuern des linken hauptlagers muss du eh zu einer werkstatt,
wenn alle stricke reissen NUR den lageraussensitz kleben und hoffen das der innenring etwas verschiebbar ist für wärmedehnungen usw.

grüsse aus kerkrade, günter


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Guenter_B
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RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von Guenter_B »

noch weitere bilder..

bei piehler kannst du dir die lager besorgen, ich weiss aber nicht ob er auch privatkunden beliefert,

günter
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Torn
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RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von Torn »

das mit der Verschiebbarkeit stimmt leider nur bedingt.
Yamaha verwendet daher SH, bzw. SH2 Lager, die es nach DIN nicht gibt. Sie haben erhöhtes Seitenspiel um die Wärmedehnung aufzunehmen! Wenn sich die Lager im Motorblock mitdrehen, ist das Mist, vor allem bei der KW! Das ist auch ein Grund, warum C3 verwendet wird - die alten XTs hatten teilweise noch CN-Lager verbaut.
Die KW-Lager müssen immer Festsitz haben - beim Mitdrehen würden sie seitlich Material abtragen und somit die KW verschiebbar machen, was ich aus mehrfacher Erfahrung als vorprogrammierten KW-Schaden bezeichenen muß.

MfG,
Torn

Hiha
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RE: Kurbelwellenlager & Lagersitze

Beitrag von Hiha »

Da hat der Torn leider recht. Die Lagerringe müssen innen und aussen fest sitzen, seitenspiel ist nach DIN nicht genormt, aber die C3-Lager fallen dahingehend unterschiedlich aus. Meistens haben sie ausreichend seitenspiel. Mit Lagerkleber 603 wenns nur locker ist, und 638 wenns richtig klappert, hab ich beste Erfahrungen gemacht.

Gruß
Hans

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