DAS Forum für Yamaha XT600 und XT600Z

Hallo!

Ich bin neue XT-Fahrerin. Mein Modell: XT 600 E, Bj ´91. 38 tkm. Mittlerweile mit Acerbis-Tank und dazugehörigem zweiseitig luftdurchlässigem Tankdeckel.
Ich hab sie seit ca. 1000 km, bisher nichts sonderlich ungewöhnliches. Mein Mechaniker hat sie nach dem Kauf einer Kurz-Inspektion unterzogen:
alles ok, außer der Vergaser, der könnte gereinigt werden (sie stand ca. 3 Monate), da sie ein bisschen unsauber läuft und ne Weile braucht, bis sie im Leerlauf nach kurzem Gas geben wieder auf normaler Drehzahl ist...
Seit ich den neuen Tank habe, merke ich, wie sie ab und zu ruckelt, bisher kaum der Rede wert (kann aber nicht versichern, ob sie vorher nicht auch schon geruckelt hat - ich glaube wenn, dann nur ganz selten).

Heute Nacht ist mir dann der Scheiß passiert (natürtlich auf dem Weg zur Arbeit, wenn man´s eilig hat...):
Vorab: ich bin tagsüber 4 kurze Strecken (je ca. 7 km) gefahren, mit Pausen von ca. 1-3 Stunden. Dann los, mit Vollgas. Alles ok. Nach ca. 20 km (die letzen 10 davon mit 120 km/h gefahren - aber ich glaube meine Anzeige ist falsch: vermutlich fuhr ich bis zu 140 km/h)stottert sie ungewöhnlich stark. Ich denke, sie kann vielleicht kein Benzin ziehen, weil der tolle Tankdeckel vielleicht nicht richtig funzt und gebe immer wieder Gas. Es geht einigermaßen. Dann bleibt sie schließlich doch stehen, springt auch nicht sofort wieder an. Ein paar Minuten später geht es, ca. 5 km später bleibt sie aber nach heftigem Stottern wieder stehen. Es geht doch wieder und erneut nach ca. 5 km dasselbe Spiel, sie bleibt stehen. Ich rieche irgendetwas verbrannte, kann aber nicht orten, woher. Außerdem klang es diesmal nach einem lauteren Knall als gewöhnlich (Knall meint: jedesmal, wenn ich sie ausschalte knallt der Kolben einmal - obwohl: heute, als ich den Not-Aus betätigte, knallte sie nicht...hm?!). Jedenfalls versuche ich es wiederholt. Anfangs reagierte sie mäßig und ging gleich wieder aus. Dann lief sie im Leerlauf, ging aber aus, sobald ich in den ersten Gang schaltete. Dann lief sie mal ca. 5-10 Meter, bis sie wie ein Ertrinkender wieder ausging: alles Gasgeben nützte nichts - kein Zug, kein Aufheulen, wie wenn ich gar kein Gas geben würde. So ging das hin und her. Bis ich fast am Verzweifeln war, da lief sie mal wieder, auch nachdem ich in den ersten Gang schaltet und ich dachte mir: jetzt muss sie laufen, oder ich krieg die Krise! Ich gab entsprechend Gas und es ging. Während der Fahrt traute ich mich nicht, mehr auszuprobieren. Jedesmal, wenn sie in einen niedrigeren Drehzahlbereich kam habe ich mehr Gas gegeben, damit sie mir nicht wieder abstirbt. Die folgenden ca. 30 km ging es dann wieder.

Nach ca. 4,5 Stunden fahre ich dann wieder heim, mit den größten Befürchtungen - aber es klappt alles ganz gut (ok, ich habe die ersten 10-15 km vergessen den Choke wieder raus zu tun.... Ein leichtes Ruckeln zwar, aber es war so leicht, dass es auch die Straße hätte sein können.

Was war los? Könnt Ihr mir helfen? Das ist doch kein typisches Verhalten für einen verstopften Vergaser...? Kann es das Benzin sein? Ich tanke Super... Mein Vorbesitzer meinte, es täte dem Motor gut, Bleiersatz hinzuzumischen - kann es das gewesen sein?

Gruß, Lissy

Zunächst herzlichen Glückwunsch zu Deiner XT!
Es liest sich so, als ob Du Dir einigermaßen Mühe gibt's, Dein neu erworbenes Töff hinzurichten Mit "sofort Vollgas" und immer wieder herzhaftem Aufreissen des Vergasers wirst Du kaum das Manko beheben können
Kann es sein, daß Du den Choke öfter nicht wieder reingeschoben hast?
Wenn sie jetzt rennt, ist doch alles ok?
Falls nicht, kontrolliere die Ansaugwege auf Dichtigkeit (z.B. mit Bremsenreiniger b.laufendem Motor), hol' den Vergaser raus und gebe ihn Deinem Mechaniker, der ihn im Ultraschallbad reinigt.
Dem Spritfluß kannst Du einfach testen, indem Du die Ablaßschraube auf der linken Seite des Vergasers öffnest, es muß dann ordentlich sprudeln (Becher).

Na, dann guck' 'mal!

Gruss
Wolfgang http://www.xtmania.de
89'er 3AJ, 71.000 Km
99'er TTR, 18.000 Km
01'er Baghira, 17" mit 17.000 Km

bevor du irgendetwas ausbaust, versuch erstmal eine neue zündkerze.
ggf. ist durch deine kurzstreckenfahrerei und vergessen choke wieder reinzudrücken die kerze so verrußt, dass sie keinen gscheiten funken mehr abgibt. ggf. hat die kerze auch nen kurzen bekommen, weil zu nass.
wenn das nicht hilft - siehe zaphod.

gruss tombulli
http://www.tombulli.de http://www.lowbudget-band.de
ICQ: 98025809

Hoi Lissy!
So wie Du es beschreibst haben Zap und Tombulli sicher Recht.
Klingt nach zuwenig Sprit bei hohen Drehzahlen! => Tankentlüftung
n.i.O. Kannst Du ja leicht prüfen, indem Du den Deckel mal ne' Umdrehung aufschraubst wenn Dein Moppel mal wieder röchelt. Sonst steht sicher eine Überprüfung vom Vergaser an!
Zum Thema knallen: Dieses leicht fiese Geräusch beim abstellen des Motots ist normal. Hat meine (3TB Bj. 95) auch. Also kein Stress. Von wegen Ausgehen beim schalten in den ersten Gang:
Du hattest das Mopped nicht zufällig auf dem Seitenständer stehen, bzw. den Ständer noch ausgeklappt, oder?
Falls eingeklappt, solltest Du den (Seitenständer-)Schalter mal checken / überbrücken. Ist aber in meinen Augen Zufall und hat nix mit Deinem Problem zu tun.

Gruß
Andreas

hallo,
<unsauber läuft und ne Weile braucht, bis sie im Leerlauf nach kurzem Gas geben wieder auf normaler Drehzahl ist...>
läuft sie erst noch mit zu hoher drehzahl nach bevor sie auf niedrige leerlaufdrehzahl geht ??
wenn ja steht das leerlaufgemisch zu mager oder sie zieht nebenluft an den ansaugstutzen,

wegen den aussetzern/stottern lass deinen mechaniker auch mal das sieb im vergaser oberhalb des schwimmernadelventil kontrollieren,

günter

Danke für die Tips!
Ich weiß gar nicht, was da los war... seitdem hatte ich keine größeren Probleme mehr!
Den Vergaser schließe ich aus, da sie ja ansonsten ganz gut läuft. Ja, sie dreht zu hoch, bevor sie wieder auf ne normale Leerlauf-Drehzahl runter kommt. Dass das Gemisch zu mager ist - mag gut sein. Aber allein mit an der Einstellschraube drehen ist es wohl nicht getan. Ich hatte das selbe Problem bei meinem alten Motorrad. Aber Vergaser überprüfen lassen ist mir im Moment zu teuer. Ich werde sehen, was sich im Winter da machen lässt.
Den Tank öffnen - werde ich beim nächsten Mal tun. Hatte ich diesmal auch probiert und nichts gehört, allerdings mit dem Helm auf. Vielleicht höre ich ja was, wenn der Helm unten ist;)
Auf jeden Fall werde ich trotzdem sie jetzt nicht mehr muckt als aller erstes die Zündkerze wechseln. Wer weiß, wie alt die alte ist - die im Übrigen noch ganz gut aussieht.
Danke nochmal.
(Tut echt gut zu wissen, dass es da so viele engagierte Menschen gibt, die einem helfen wollen - und auch können;)
lg, Lissy