DAS Forum für Yamaha XT600 und XT600Z

Andreas, hast Du vielleicht Bilder von Motorhälften?

Nö, aber eventuell im Werkstattbereich oder einem der Montagevideos die hier im Fred verlinkt sind.

Komisch,

das dieses Lager auf der Getriebeausgangswelle diese Art von Defekt anscheinend häufiger hat.

Ich hatte gerade zwei 34L Motoren auf und bei beiden ist bzw. war diese Dichtscheibe auch beschädigt.
Immer auf die gleiche Art und Weise, die Dichtlippe drückt sich am Innenring zum Lager hin weg.
(Allerdings ohne die hier gezeigten ausgerissenen Stücke)

Mich wundert dieser Defekt ehrlichgesagt, da ich bei beiden Motoren keine Gründe dafür gefunden hatte.
Die Ablauf/Querbohrungen etc. waren alle frei und durchgängig.
Auch der Wellendichtring auf der Augangswelle hat keine nennenswerten Ölmengen nach aussen durchgelassen.
Und soviel Druck erzeugt die Ölpumpe, bzw. sollte an der Stelle doch gar nicht anliegen.
Gefühlt müsste auch der Wellendichtring zum Ritzel hin eher aufgeben.

Wenn der Wellendichtring der Getriebeausgangswelle entfernt ist bleibt es von aussen trotzdem schwierig da den Fehler zu finden. Man muss schon wissen wonach man sucht. Hab Bilder davon gemacht.
Ausgebaut geht es deutlich leichter.

Deswegen Danke für diesen Thread!
Ich hatte den mal gelesen und bin dadurch drauf gekommen da genauer hinzusehen.

Ach ja, ich hatte bei (nationalen) Nachfragen diverser Lagervertriebe kein Glück, alternative Lager mit passender temperaturfester Dichtscheibe zu bekommen, und musste auf Originalteile zurückgreifen.

Gruß

Wahrscheinlich müssen wir das irgendwann AUCH noch selbermachen bzw umkonstruieren.
Der Druck der sich da bilden kann, hängt von der Öltemperatur (und damit Viskosität) ab, und auch von einem evtl. verbauten Olkühler und seinem Gegendruck. An der Stelle ist das Öl sehr warm, es könnt also die Dichtlippe schon ungewöhnlich stark belasten.

Gruß
Hans

Soweit ich gelesen habe, sind diese Dichtscheiben eigentlich dazu gedacht, eine Fettfüllung des Lagers drinnen und Staub draußen zu halten, also nicht unbedingt druckfest ...

Gryße

Hm,

die 34L Modelle haben ja einen Ölkühler und bei niedriger Temperatur und hoher Viskosität tut sich eine Dichtlippe sicherlich schwer(er).
Diese Stelle des Spülkreislaufs ist der erste Abzweig direkt nach der Ölpumpe,
mehr aber auch nicht, es muss ja nicht das gesamte Öl an der Stelle durch. Meiner Kentniss nach geht Druck gern den Weg des geringsten Widerstands.
Ein 40Jahre alter Wellendichtring hinterm Ritzel, der bereits tief in der Ausgangswelle seine tribologische Handschrift hinterlassen hat sollte dem dort vorliegenden Öldruck weniger Widerstand bieten als die Dichtscheibe dieses Lagers, insofern die intakt ist.
Aber ich rate da auch nur.
Zumal beim zweiten Abzweig an der Primärgetriebewelle das 6004er Lager ja zumindest ähnlich konstruiert ist, aber ohne diese Defekte.

An anderer Stelle möchte ich allerdings widersprechen.
Meiner Meinung nach (beruht auf dem Lagerkatalogen von SKF, NTN, NSK etc.) und wenn ich die Dichtscheibe dieses Lager rausnheme (NTN 6305 LUA), dann ist deren Form und Nutart schon geeigneter um dem Öldruck zu widerstehen. Zumindest im Vergleich mit gewöhnlichen RS2 Dichtscheiben die sehen da anders aus.

Evtl. wäre ein Thermostatgesteuerter Ölkühler aber keine schlechte Prophylaxe?

Anbei noch die beiden 34L Motoren und deren defekte Dichtscheiben.

Es gibt bei diesen RS-Abdichtungen auch unterschiedliche Formen, wie die Lippe sich an den Innenring legt. Z.B. einfach nur aufsetzend wie ein Wellendichtring oder auch seitlich, also etwas druckbeständiger. Bei SKF komischerweise mit identer Bezeichnung und nur an den Masstabellen ersichtlich. Aber FKM wird da schon viel helfen, was die Lebensdauer betrifft.

lowrider82 hat geschrieben: ↑

Sa 16. Sep 2023, 19:25

Es gibt bei diesen RS-Abdichtungen auch unterschiedliche Formen...

das meinte ich auch damit.

lowrider82 hat geschrieben:Aber FKM wird da schon viel helfen, was die Lebensdauer betrifft.

Mag sein, aber woher bekommt man dieses (und das andere 6004er) mit Viton/FKM Dichtung?
Über einen Hinweis wäre ich dankbar, da ich das bei anderen Motoren auch noch erneuern will.

Beim Original in LUA ist das laut NTN kein Viton/FKM sondern ein NBR mit "nur" deutlich höherem Acrylanteil über 30% meine ich. Viton/FKM bei Dichtringen hat idR einen Shorewert von 70-75 und die gewöhnlichen NBR Ausführungen liegen auch bei um die 65-70 Shore. Kann mir nicht vorstellen das das den Unterschied ausmacht.
Aber da rate ich nur

Z.B.:
https://www.t-h-p.net/waelzlager/rillen ... 5-2rs2-c3/
https://www.t-h-p.net/waelzlager/rillen ... s2-c3/?c=6
Das war aber nur eine ganze kurze Google-Suche mit dem ersten Ergebnis.
Einen Dichtdeckel kann man ja entfernen.

Edit:

Alles Blödsinn! Das ist NKE. Bei SKF sind die RS2 Abdichtungen angeblich aus Viton. Bei NKE nicht.

Edit2:
https://de.rubix.com/de/rillenkugellager/p-G1321005026
https://de.rubix.com/de/rillenkugellager/p-G1321014539
Eine Dichtscheibe raus und Fett auswaschen.

Bei meinen Recherchen habe ich diese NKE-Lager auch gefunden.
Man bekommt dann zwar die Variante mit Dichtscheiben der Bauform RS2 aber nicht aus Viton/FKM für Temperaturbereiche bis knapp 200°C sondern gewöhnlichem NBR.
Allerdings gibt NKE an das die dauerhaft 120°C aushalten, allerdings ohne Angabe eines kurzeitigen Spitzenwertes.
Bei SKF bekommt man auf Nachfrage nur die Aussage NBR Dichtscheiben halten dauerhaft 100°C und kurzfristig 120°C aus.

Die LUA Variante hält laut Datenblatt 150°C, FKM oder Silikonhaltige Varianten 200°C und/oder mehr.
Nur privat finde ich da keine Bezugsquelle, also für Einzelbezug nicht 1000Stk. das wird auch als Forensammelbestellung schwirieg

Nachtrag:
Ah, Hab ich zu früh gelesen, zu langsam getippt...
die anderen sind aber auch nicht lieferbar, das Problem hatte ich auf konkrete Nachfrage vor einigen Wochen auch, zumindest bei anderen Lageranbietern aus D.
Ich habe deswegen ein etwas preigünstigeres org. Lager von der XT500 verwendet und dessen Ring weggelassen.

Schau mal mein letztes Edit!