Liebes Forum
Verfasst: So 24. Aug 2008, 01:31
In der letzten Woche hatte ich reichlich Gelegenheit, mir Gedanken über aktuelle und vergangene Vorgänge hier im Forum zu machen. Ich habe Vieles noch mal nachgelesen, mich gelegentlich geärgert, manchmal gewundert, oft gelacht und schließlich entschlossen, diese Gedanken aufzuschreiben.
Ja, es ist schon betrüblich, wenn sich ein gestandenes langjähriges Mitglied zurückzieht. Vielleicht wäre es ausreichend gewesen, wenn er sich einfach eine Auszeit genommen hätte, um die nötige Distanz und Gelassenheit, die einem Forum-Moderator ansteht, wieder zu gewinnen. Ich würde mich freuen wenn er irgendwann wieder mitmacht.
Noch betrüblicher ist, wenn Diskussionen zum Sujet dieses Forums, aber auch Themen von mehr privater Natur in den entsprechenden Unterkategorien, dazu genutzt werden, Andere (auch Moderatoren) persönlich anzugreifen, Menschen die man nicht kennt, wegen ihrer vielleicht ungenauen Ausdrucksweise oder weil ihnen der richtige Bezug zum debattierten Gegenstand nicht gelungen ist, nieder zu machen, sich über sie lustig zu machen oder sie mit herablassender Besserwisserei zu belegen. Erst recht, wenn einem deren Meinung oder Stil nicht passen.
Das mag einerseits daran liegen, dass sich für Einige die Grenzen im Internet verwischen ? Sie scheinen die hier vermutete Anonymität, als eine Art Freibrief für schlechtes Benehmen zu verstehen und vergessen dabei, dass der Respekt, den wir unseren Mitmenschen, hoffentlich, im ?echten? Leben entgegenbringen und für uns selbst natürlich verlangen können, erst recht hier im Forum der Maßstab sein muss.
Es kann andererseits damit zu tun haben, dass Mitglieder mit einer besonders hohen fachlichen Kompetenz, die sicher die Hochachtung aller User genießt, angesichts der häufig gleichen Fragen und Problemstellungen, mit der Zeit ihre Stellung überbewerten und das Forum als persönliche Plattform für ihre Selbstdarstellung betrachten. Die gelegentlich genervten Antworten und Beiträge sprechen Bände. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt für Leute, die wenig oder keine Ahnung haben, die sich nicht die Mühe machen erst mal selbst zu recherchieren (?nutze die Suchfunktion?), ihre Fragen klar zu formulieren oder die Antworten ordentlich zu lesen, und so die geneigten Ratgeber zu Tode nerven.
Und der Eine oder Andere ist schlicht unfähig, sein Wissen mit Laien oder engagierten Schraubern, und das sind die meisten User, gelassen zu teilen und weiterzugeben. Antworten, die dem Kenntnisstand des Fragers nicht Rechnung tragen, sind nutzlos. Wer sich nicht die Mühe machen kann oder will, seine Antwort für den ?Laien? einfach und nachvollziehbar zu formulieren trägt nichts zur Lösung von dessen Problem bei. Kann man die nötige Geduld, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht aufbringen, beißt man sich besser auf die Finger und tippt nichts in die Tastatur.
Ich möchte klarstellen, dass Alle die sich hier einbringen, in der Regel das Maß halten und Ihre Beiträge von wirklich guten Absichten, viel Respekt und dem Wunsch zu helfen, getragen sind. Und der Humor kommt sicher auch nicht zu kurz. Ich habe genug davon gelesen. Gelegentliche Ausrutscher sind extrem selten und nicht der Rede wert. Man kann und soll darüber hinwegsehen. Darauf, wie beschämend niveaulos es ausarten kann, hat Henner neulich mit seinem Link auf einen Thread im ?motor-talk? Forum hingewiesen http://www.motor-talk.de/forum/e36-318i ... 86124.html). Vielleicht war er von den kürzlichen Ereignissen inspiriert, als er dieses Lehrstück gelesen hat.
Die politischen Diskussionen in der Laberecke arten da schon eher mal aus. Ganz besonders, wenn immer wieder Leute in rhetorisch unzulässiger Weise versuchen, vom Speziellen auf das Allgemeine zu schließen. Mich persönlich nerven diese Alles-wird-schlimmer, Die-Umstände-sind-Schuld und Früher-war-alles-besser Diskussionen. Es ist verführerisch, die Verantwortung für die individuelle (gefühlte) Misere woanders, als im eigenen Leben oder Verhalten zu suchen. Das ist ein sicherer Weg, sich selbst und anderen das Leben sauer zu machen. Bei all der berechtigten Kritik und den notwendigen, immer wieder anzumahnenden Verbesserungen an politischen und sozialen Systemen, sollte bitte niemand vergessen wo und wie er lebt. Wir Westeuropäer sind äußerst privilegiert unter den Menschen dieser Erde. Wer das nicht glauben mag, der packe seine Satteltaschen und fahre mal ein paar Kilometer nach Osten oder Süden. Aber wo auch immer er hinkommt, überall findet er Menschen, die versuchen das Beste aus ihrem Leben und den Umständen zu machen. Das macht ein gutes Leben aus und nichts anderes. Und wer meint die Umstände hier wären so schlimm, dass er es kaum mehr aushalten kann, der möge politisch aktiv werden und eine Bewegung oder Revolution anzetteln oder mindestens dabei mitmachen. Dieses Geschimpfe ohne Handlung ist mindestens genauso ermüdend, wie die Umstände, die angeklagt werden, ärgerlich sind. Es waren, sind und werden immer Einzelne sein, die die Welt verändern und genauso sind es Einzelne die sich entschließen andere dabei zu unterstützen. Die Masse erträgt oder macht mit (oder meckert), dass ist alles. Und wenn wir mal wieder bei Lagerfeuer und Bier beisammen sitzen, von unseren Reisen, Plänen und Träumen erzählen, genügt es mir zu wissen, dass wir das alles einfach so machen können, um mich daran zu freuen.
Anfang der Woche hatte ich einen leichten Unfall mit dem Motorrad und gestern ist mir das gerissene Band in meinem Daumen wieder genäht worden. Eine Versicherung übernimmt für mich die Kosten. Eine andere hat eine Übernachtung im Hotel und den Rücktransport samt Motorrad nach Berlin übernommen. Ich muss mir trotz Arbeitsunfähigkeit keine Sorgen um das Geld machen und weiß, dass ich komplett genesen kann und werde. Allein das mag deutlich machen, in welcher Sicherheit wir hier leben können. Ich bin dankbar für dieses Glück und die Möglichkeiten die ich dadurch habe.
Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden zu nahe treten, wer sich angesprochen fühlt, mag das tun, aber wie schon gesagt; dieses Forum ist eines der Zivilisiertesten und Nettesten das man finden kann. Es wird durch großes Engagement und Liebe zur XT, von leidenschaftlichen, kompetenten Moderatoren und Usern äußerst lebendig gehalten. Wenn es manchmal zu Streit oder Unstimmigkeiten kommt, dann ist das vielleicht auch dieser Leidenschaft und Hingabe geschuldet. Tombulli?s Verdienste sind durch nichts zu schmälern, daran kann auch Kritik nichts ändern, und vielleicht, ich würde es ihm und uns wünschen, findet er nach einer Zeit des Nachdenkens, mit alter Souveränität und Gelassenheit, wieder hierher zurück.
Beste Grüße
Ja, es ist schon betrüblich, wenn sich ein gestandenes langjähriges Mitglied zurückzieht. Vielleicht wäre es ausreichend gewesen, wenn er sich einfach eine Auszeit genommen hätte, um die nötige Distanz und Gelassenheit, die einem Forum-Moderator ansteht, wieder zu gewinnen. Ich würde mich freuen wenn er irgendwann wieder mitmacht.
Noch betrüblicher ist, wenn Diskussionen zum Sujet dieses Forums, aber auch Themen von mehr privater Natur in den entsprechenden Unterkategorien, dazu genutzt werden, Andere (auch Moderatoren) persönlich anzugreifen, Menschen die man nicht kennt, wegen ihrer vielleicht ungenauen Ausdrucksweise oder weil ihnen der richtige Bezug zum debattierten Gegenstand nicht gelungen ist, nieder zu machen, sich über sie lustig zu machen oder sie mit herablassender Besserwisserei zu belegen. Erst recht, wenn einem deren Meinung oder Stil nicht passen.
Das mag einerseits daran liegen, dass sich für Einige die Grenzen im Internet verwischen ? Sie scheinen die hier vermutete Anonymität, als eine Art Freibrief für schlechtes Benehmen zu verstehen und vergessen dabei, dass der Respekt, den wir unseren Mitmenschen, hoffentlich, im ?echten? Leben entgegenbringen und für uns selbst natürlich verlangen können, erst recht hier im Forum der Maßstab sein muss.
Es kann andererseits damit zu tun haben, dass Mitglieder mit einer besonders hohen fachlichen Kompetenz, die sicher die Hochachtung aller User genießt, angesichts der häufig gleichen Fragen und Problemstellungen, mit der Zeit ihre Stellung überbewerten und das Forum als persönliche Plattform für ihre Selbstdarstellung betrachten. Die gelegentlich genervten Antworten und Beiträge sprechen Bände. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt für Leute, die wenig oder keine Ahnung haben, die sich nicht die Mühe machen erst mal selbst zu recherchieren (?nutze die Suchfunktion?), ihre Fragen klar zu formulieren oder die Antworten ordentlich zu lesen, und so die geneigten Ratgeber zu Tode nerven.
Und der Eine oder Andere ist schlicht unfähig, sein Wissen mit Laien oder engagierten Schraubern, und das sind die meisten User, gelassen zu teilen und weiterzugeben. Antworten, die dem Kenntnisstand des Fragers nicht Rechnung tragen, sind nutzlos. Wer sich nicht die Mühe machen kann oder will, seine Antwort für den ?Laien? einfach und nachvollziehbar zu formulieren trägt nichts zur Lösung von dessen Problem bei. Kann man die nötige Geduld, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht aufbringen, beißt man sich besser auf die Finger und tippt nichts in die Tastatur.
Ich möchte klarstellen, dass Alle die sich hier einbringen, in der Regel das Maß halten und Ihre Beiträge von wirklich guten Absichten, viel Respekt und dem Wunsch zu helfen, getragen sind. Und der Humor kommt sicher auch nicht zu kurz. Ich habe genug davon gelesen. Gelegentliche Ausrutscher sind extrem selten und nicht der Rede wert. Man kann und soll darüber hinwegsehen. Darauf, wie beschämend niveaulos es ausarten kann, hat Henner neulich mit seinem Link auf einen Thread im ?motor-talk? Forum hingewiesen http://www.motor-talk.de/forum/e36-318i ... 86124.html). Vielleicht war er von den kürzlichen Ereignissen inspiriert, als er dieses Lehrstück gelesen hat.
Die politischen Diskussionen in der Laberecke arten da schon eher mal aus. Ganz besonders, wenn immer wieder Leute in rhetorisch unzulässiger Weise versuchen, vom Speziellen auf das Allgemeine zu schließen. Mich persönlich nerven diese Alles-wird-schlimmer, Die-Umstände-sind-Schuld und Früher-war-alles-besser Diskussionen. Es ist verführerisch, die Verantwortung für die individuelle (gefühlte) Misere woanders, als im eigenen Leben oder Verhalten zu suchen. Das ist ein sicherer Weg, sich selbst und anderen das Leben sauer zu machen. Bei all der berechtigten Kritik und den notwendigen, immer wieder anzumahnenden Verbesserungen an politischen und sozialen Systemen, sollte bitte niemand vergessen wo und wie er lebt. Wir Westeuropäer sind äußerst privilegiert unter den Menschen dieser Erde. Wer das nicht glauben mag, der packe seine Satteltaschen und fahre mal ein paar Kilometer nach Osten oder Süden. Aber wo auch immer er hinkommt, überall findet er Menschen, die versuchen das Beste aus ihrem Leben und den Umständen zu machen. Das macht ein gutes Leben aus und nichts anderes. Und wer meint die Umstände hier wären so schlimm, dass er es kaum mehr aushalten kann, der möge politisch aktiv werden und eine Bewegung oder Revolution anzetteln oder mindestens dabei mitmachen. Dieses Geschimpfe ohne Handlung ist mindestens genauso ermüdend, wie die Umstände, die angeklagt werden, ärgerlich sind. Es waren, sind und werden immer Einzelne sein, die die Welt verändern und genauso sind es Einzelne die sich entschließen andere dabei zu unterstützen. Die Masse erträgt oder macht mit (oder meckert), dass ist alles. Und wenn wir mal wieder bei Lagerfeuer und Bier beisammen sitzen, von unseren Reisen, Plänen und Träumen erzählen, genügt es mir zu wissen, dass wir das alles einfach so machen können, um mich daran zu freuen.
Anfang der Woche hatte ich einen leichten Unfall mit dem Motorrad und gestern ist mir das gerissene Band in meinem Daumen wieder genäht worden. Eine Versicherung übernimmt für mich die Kosten. Eine andere hat eine Übernachtung im Hotel und den Rücktransport samt Motorrad nach Berlin übernommen. Ich muss mir trotz Arbeitsunfähigkeit keine Sorgen um das Geld machen und weiß, dass ich komplett genesen kann und werde. Allein das mag deutlich machen, in welcher Sicherheit wir hier leben können. Ich bin dankbar für dieses Glück und die Möglichkeiten die ich dadurch habe.
Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden zu nahe treten, wer sich angesprochen fühlt, mag das tun, aber wie schon gesagt; dieses Forum ist eines der Zivilisiertesten und Nettesten das man finden kann. Es wird durch großes Engagement und Liebe zur XT, von leidenschaftlichen, kompetenten Moderatoren und Usern äußerst lebendig gehalten. Wenn es manchmal zu Streit oder Unstimmigkeiten kommt, dann ist das vielleicht auch dieser Leidenschaft und Hingabe geschuldet. Tombulli?s Verdienste sind durch nichts zu schmälern, daran kann auch Kritik nichts ändern, und vielleicht, ich würde es ihm und uns wünschen, findet er nach einer Zeit des Nachdenkens, mit alter Souveränität und Gelassenheit, wieder hierher zurück.
Beste Grüße