Blick in die Glaskugel

Lustiges, Sinnloses, labern eben.
lowrider82
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von lowrider82 »

Unimog ist ein Traktor.

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2KFan
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von 2KFan »

Das Fahrzeug auf dem Bild könnte ein Mitsubishi Pajero sein, welchen ich auch eher als vollwertigen Geländewagen bezeichnen würde.

Ich persönlich kann ehrlich gesagt diesem SUV Lifestyle Hype auch nicht viel abgewinnen.
Grüße, Tim


Motorräder:
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 08/1989, KM: ~26.000)
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 09/1989, KM: ~42.000)

lowrider82
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von lowrider82 »

Bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion. Verstehe DIRP schon. Unimog ist schon geländegängiger. Aber russische Fahrzeuge könnens besser. Aber auch der Fahrer muß es können.

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Stuecki
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Registriert: Mo 28. Okt 2019, 20:02
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von Stuecki »

lowrider82 hat geschrieben:
Fr 25. Aug 2023, 10:17
DIRP hat geschrieben:
Fr 25. Aug 2023, 09:54
Geiles Foto mit dem versunkenen SUV.
SUV ist das aber keiner. Der kann schon mehr als defekten Asphalt.
Seit wann kann ein SUV denn defekten Asphalt ? :mrgreen:
Grüße, Stücki :!:
aus: Steiermark, Österreich

Motorräder:
  • Yamaha XT 600E (BJ 1999)
  • Kawasaki ZX-6R 636 Ninja (BJ 2003)

lowrider82
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von lowrider82 »

Nennt sich auch Stadt bzw. Autobahn.

IronChris
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Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von IronChris »

Salam, ihr Leute mit den Unimogs und den SUVs ;)

Die Mutter hält soweit, juhuuu!
Ich verlasse Almaty mit dem Husky-Schweden, wir zelten irgendwo wo es schön ist, sagen dann adieu. Am nächsten Tag treffe Magali und Pierre, die zwei mit Hündchen und blauem Van, am charyn Canyon und haben einen ganz wundervollen Abend am Canyon. Großes Feuer, und vielleicht trinken Pierre und ich aus Versehen eine ganze Flasche Vodka zu zweit, während wir übers Universum und die Liebe reden :mrgreen: diese beiden habe ich auch schon mehrmals seit Dushanbe getroffen, mittlerweile nenne ich auch diese guten Menschen meine Freunde. Man sieht sich ganz sicher in der Türkei oder dann in Europa!
Jedenfalls geht's am nächsten Tag nicht ganz so früh los....
Ich fahre den Weg zum Altyn-Emel Nationalpark. Auf dem Weg dort hin halte ich in dem Städtchen Köktal, um Proviant und Sprit zu bekommen. Ganz ekelhafter Ort nahe der chinesischen Grenze, fahrt da bitte nicht hin, es sei denn, ihr wollt auch zum Altyn-Emel. Das ist jedenfalls der östlichste Punkt meiner Reise.... Ich schreibe KASSEL auf mein Visier, von jetzt an geht's nach Westen (für Umwege bin ich jedoch offen).
Ich fahre dann zu ebendiesem Nationalpark und möchte den roten Berg und am nächsten Tag die singende Sanddüne besuchen. Allerdings ist das Wellblech auf den Pisten ganz von einem anderen Stern... Wenn man sonst mit 70, 80 km/h über Wellblech hinweg segeln kann, hat man es hier mit ganz frechen Untergrund zu tun. Keine erkennbare Frequenz, die Amplituden geben keinen Sinn, so ein Mist, und dann immer wieder Sand. Es ist spät und ich merke, dass ich eigentlich keine Lust habe auf den Blödsinn und campiere irgendwo zwischen den Hügeln. Kein roter Berg, keine Düne. Auch ok.

In meinem Kopf bin ich auf dem Weg und möchte km fressen.

Manchmal ist es eben so: man ist in der Gegend und könnte sich eigentlich diese wundervollen Dinge ansehen - aber man muss vielleicht akzeptieren, dass man eigentlich weiter möchte. Und das ist ok.
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Anfang des 21. Jahrhunderts las ich viel und versuchte jede freie Minute Motorrad zu fahren...

IronChris
Beiträge: 188
Registriert: Sa 16. Okt 2021, 14:58

Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von IronChris »

Noch eine Nacht in Almaty, und dann die lange lange Straße nach Aktau.... Man steht morgens auf und dann geht's hunderte km geradeaus durch die ewige Steppe.
Dann sucht man sich einen Platz zum Schlafen, etwas zu essen, und dann wieder von vorn...

Ich kreuze das Land, es ist anstrengend. Erst nur Steppe, ab Baikonur bzw. beim ehemaligen Aral-See, wird es Wüste. Wind von vorn, das ist anstrengend, und der vierte und fünfte mögen das sicher nicht... Nun, da müssen wir jetzt durch.

Menschen wundern sich wo man her kommt, wollen ein Selfie mit mir machen. Morgens ist es kalt, nachmittags Sau heiß. Die Luft ist voller Staub und Diesel und es ist laut wegen alter Ladas und SILs und GAS und wie diese sowietischen Karren alle heißen. Hotels sind schmuddelig und zu essen gibt's Schaschlik. Ich atme tief ein... Das ist Teil von Zentralasien, ein wenig werde ich es vermissen.

Ich mache viele km und reiße am Ende die 3500 km in sieben Tagen ab. Die Straße von beyneu nach Aktau Fähre ich nun zum vierten Mal. Erst jede Menge nix, dann fährt man vom Ustjurt-Plateau in die Mangystau-Region. Canyons, Kamele und diese Tafelberge, die ich so mag, ich bin geneigt die gleichen Bilder zu schießen wie vor drei einhalb Monaten...

Ich bin froh, Zentralasien zu verlassen und wieder auf die andere Seite des Kaspischen zu kommen - dennoch etwas nostalgisch! Hier habe ich Stuart kennen gelernt, bin mit ihm 7 Wochen bis zum Pamir und weiter gefahren, habe einzigartige Erlebnisse gehabt. Bin zwischen 4665 und -110 m gefahren, alles mit der wunderbaren Ténéré , die jetzt auch müde ist.
Letztere geht tüchtig weiter, allerdings ist das achso tolle YSS wieder leer von Öl, der Vergaser tropft, mehr Kratzer hat sie und schmutzig ist sie auch, so ist das eben.

Bring mich Heim, geliebte...

Morgen zum Hafen, Mal sehen wie das so klappt!
Das Abenteuer ist noch lang nicht vorbei ;)
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Anfang des 21. Jahrhunderts las ich viel und versuchte jede freie Minute Motorrad zu fahren...

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XTsucher
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Registriert: Do 9. Jan 2014, 16:29
Wohnort: Kreis Karlsruhe

Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von XTsucher »

Nun doch melankolisch, immer noch Respekt von meiner Seite, tolle Fotos, dir sieht man die vielen km nicht an und der XT eigentlich auch nicht... Grüße!
Grüße, Frederik - der 1VJ fährt.
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
50.523 km
Projekt 2024: FAHREN! FAHREN! FAHREN!

IronChris
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Registriert: Sa 16. Okt 2021, 14:58

Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von IronChris »

Salam alaikum, gamarjoba und merhaba,
wieder ein Eintrag, nach langer Wartezeit!

Aktau, dann nach Kuryk zum Hafen, mal wieder dieser Unsinn... 28 Stunden warte ich am Ende, am langweiligsten Ort der Erde. Ich werde von ein paar türkischen Truckern zum Tee und zum Abendessen eingeladen, so kann man es ein wenig aushalten. Nach einer Nacht in dem schäbigen Hotel geht es am nächsten Mittag dann, und ich bin auf jeden Fall froh, beim verladen dabei zu sein: die Burschen sind mir ein wenig zu forsch: "da hin das Motorrad, da einfach dazwischen..." Dann wird mir eine Schnur gegeben, um die Maschine zu fixieren -.-
Wieder eine Delle im Tank, wieder keine Verladenbescheinigung, nix.
Am nächsten Tag nehm ich den Flieger, fliegenderweise ist auch der einzige Weg für mich nach Azerbaijan, also direkt nach Baku. Und ich hab Glück: einer der türkischen Trucker schreibt mir "wir sind da!" Die Fähre hat also weniger lang gebraucht als meine Wartezeit am Hafen! In Baku sind sie sogar zuvorkommend, und im Nu hab ich sie wieder.
Ich treffe eine Freundin aus den Stans und wir haben eine schöne Zeit in Baku und dann in Sheki.
In Azerbaijan hätte ich mir mehr Zeit nehmen können: das Land zwischen Zentralasien, Iran und dem Kaukasus hat viel zu zeigen glaub ich. Aber ich bin getrieben und fahre nach Tbilisi.

Witzig: Nähe Aktau lernte ich Jimmy, einen Briten auf africa twin kennen, und der ist jetzt im Pamir und hat Murat, einen Türken den ich aus Almaty kenne, getroffen. Es hört nicht auf: in der Gegend trifft man sich immer wieder und wenn man sich nicht kennt, hat man sicher eine Hand voll gemeinsamer bekannte :D

Nach Tbilisi wollte ich direkt in die Türkei. Dann ist mir aber eingefallen, dass ich nach den letzten Wochen wieder entschleunigen wollte - und fahre kurzerhand nach Armenien. Der Sevan-see und das Land sind erfrischend leer und unberührt, die Leute sehr entspannt... Niemand fällt vom Sessel angesichts eines Ausländers auf großem Motorrad, ruhig und auf natürliche Weise freundlich. Schön sowas!
Entgegen meinem Anspruch besuche ich das Land nur kurz und ohne eine große Ahnung davon zu haben, aber es ist eine gute Gegend um sich in den gewundenen Straßen treiben zu lassen und einfach die Fahrt zu genießen.
Weil die Grenzen kompliziert sind, geht's dann wieder kurz nach Georgien und dann direkt in den Osten der Türkei. Hier möchte ich noch den Oktober verbringen, das Land hat's mir angetan.

Zwei Tage nach Ausreise aus Armenien beginnt wieder die Schießerei um Nagorno Karabach.

Kars, dann Doğubayazıt, immer weiter Kurdisch, morgen Richtung Van-See und Yüksekova, ganz weit weg vom Schuss...
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Mein Mann auf der Fähre. Trucker dürfen die Fähre nehmen - ich nicht
Mein Mann auf der Fähre. Trucker dürfen die Fähre nehmen - ich nicht
Beim Palast des Ishak Pasha
Beim Palast des Ishak Pasha
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Am Sevan See
Am Sevan See
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Yanar Dag
Yanar Dag
Baku
Baku
Der langweiligsten Ort der Welt
Der langweiligsten Ort der Welt
Zuletzt geändert von IronChris am Mi 20. Sep 2023, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
Anfang des 21. Jahrhunderts las ich viel und versuchte jede freie Minute Motorrad zu fahren...

lowrider82
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Registriert: Di 16. Okt 2007, 11:17

Re: Blick in die Glaskugel

Beitrag von lowrider82 »

:shock:

Das ist ja wieder ein toller Bericht! Und die Bilder dazu. Top! Und herzlichen Dank! Wie du immer zu solche Orte kommst. Und auch diese gastfreundlichen Leute. Ich wäre da vollkommen aufgeschmissen.

Pass auf dich weiter auf. Und ich hoffe du markierst jede Delle mit den Breiten- und Längengraden. ;)

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