Servus
generell kommt es extrem auf die Fahrweise an.
Wenn die 600er nicht zu niedrigtourig bewegt werden, immer schön warmgefahren werden und immer gutes Öl haben dann laufen die knapp 6-stellig Kilometer bis zur ersten Öffnung.
Optisch macht es mehr aus ob das Mopped mal Salz gesehen hat und ob es im Freien geparkt wird, als das reine Alter ausmacht.
Üblich ist bei vernünftigem Betrieb eine Kilometerleistung von 50 tkm oder mehr bis zur ersten Motoröffnung, da klappert meistens der Kolben (Kolbenkippen infolge Verschleiß) und der Ölverbrauch ist erhöht. So kann man noch eine Zeit lang herumfahren, aber eine Fachwerkstatt wird schon zur Motoröffnung raten ...
Bei 80-100.000 kommen Steuerkette (Längung) und 5. Gang (Pitting, eher bei den früheren Modellen von 1990 und eher bei viel Autobahnbetrieb).
Mittlerweile ist ein Versagen der CDI-Zündungsspulen immer öfter zu beobachten. Das betrifft die Kondensatorladewicklung auf dem Stator und die Spulen des Pickups. Die späteren / E-Startmodelle mit TCI sind da weniger anfällig weil neuer und weniger Spannung.
Das sind alles nur Anhaltspunkte.
Steuerkettenlängung lässt sich vor dem Kauf checken. Der Rest nicht. Eventuell hört man den 5. Gang bei Probefahrt singen, im Vergleich zum 4. Gang auf weichem Boden (Sandstraße, Waldboden, Wiese) wo das Reifengeräusch das nicht so leicht übertönt.
In "schweren Fällen" riecht ein Kollege beim Hinterherfahren verbranntes Öl oder man sieht es selber (im Rückspiegel) bläulich rauchen.
Grundsätzlich solltest Du Dir überlegen ob Du ein Mopped zum Fahren oder zum Anschauen suchst. Original ist nicht immer besser. Manche Änderungen haben schon ihre Gründe. Die Scheibenbremsabdeckung beispielsweise hab ich noch bei jeder XT entsorgt.
Eine Umrüstung auf bessere Hebel, einen ergonomischeren Lenker, breitere Fußrasten, vernünftige Griffprotektoren, neuere Kettenführung, Stahlflexbremsleitung, Edelstahlkrümmer, Gabelstabi, größerer Kunststofftank etc erhöht IMO den Gebrauchswert und fallweise die Dauerhaltbarkeit immens. Auch eingetragene zusätzliche Reifenfreigaben beachten!
Eventuell beim Vorbesitzer fragen wie sie so bei Minusgraden anspringt, und wie sie untenraus zieht, da erfährt man ein bisserl was über die artgerechte Haltung - aber halt schon nicht mehr über den Vorvorbesitzer.
Mit 16.000 km hat der Motor normalerweise noch REICHLICH Restleben. Und wenn die per TÜV-Bericht nachvollziehbar sind sollte das ja plausibel sein.
Bei 67.400 km würde ich wenn möglich die Steuerkettenlängung prüfen und auf Ölverbrauch und Getriebegeräusche im 5. Gang achten.
Zur Kettenlängung findest Du hier wie es geht, dauert 5 Minuten:
viewtopic.php?f=328&t=155553
Gryße!
Andreas, der motorang