Re: Aus 3 mach eine 1VJ
Verfasst: Do 9. Jun 2022, 01:35
So, 500 km Probetour in die Obersteiermark bewältigt.
Es gab ein paar Unschärfen, der eigenen Blödheit geschuldet.
Je näher wir unserem Ziel, einem Bauernhof nahe Murau, kamen, umso mehr ruckelte Pauls 1VJ, Wollte nicht mehr hochdrehen, über einen kleinen Pass sind wir bei einsetzendem Regen mit 50 km/h gekrochen. Bei Abfaht war noch alles fein. Hm.
Anch Ankunft wurde alles geprüft was ohne Motoröffnung möglich war.
Erstmal Benzinhähne, Benzinfilter, Tankentlüftung, runtergegangene Stutzen am Vergaser, Verschluss des Unterdruckanschlusses für die entfernte Benzinpumpe.
Schauen ob der Choke hängt. Nö. Schauen obs ohne Ansaugschnorchel besser wird - nö.
Dann musste doch der Vergaser raus.
Also Tank runter, Luftfilter runter, Vergaser nach hinten und unten ziehen, Ansaugstutzen wegschrauben, Vergaser entnehmen. Glücklicherweise konnten wir drinnen schrauben ...
Ansaugstutzen waren OK, am Vergaser wurde nichts festgestellt außer ein minimal zu hoher Schwimmerstand. Auf 26,5 mm eingestellt (Soll: 25-27 mm).
Konnten auch alles nochmals mit Druckluft durchblasen und auch die Funktion des Sekundärschiebers prüfen. Flawless.
Probelauf ergab wenig Änderung.
Schiebebetrieb-Anreicherungsmembran ausgebaut und geprüft, alles schön.
Dann war die Zündung verdächtig, also CDI, Zündspule, Killschalter, Seitenständerschalter geprüft, Spulenwerte gemessen.
Probelauf: Hurra, der Fehler ist weg!
Dann bemerkt dass beim Probelauf die Benzinhähne zu waren (er war schon um Mitternacht rum und nach Bier).
Also mit Benzin getestet: Ruckeln wieder da.
Ergo lag es definitiv (auch) am Vergaser. Da fiel es mir ein ...
Ich hatte nur einen inkompletten 1VJ-Vergaser da ich mit ein paar Teilen einem Freund ausgeholfen hatte.
Also haben wir Nadeln aus einem anderen Vergaser eingebaut (nicht aber die Nadeldüsen), und die passten zwar im Flachland, aber in den Bergen (+ 1000 hm) überfettet der Motor gnadenlos. Dürften Nadeln aus einem 500ccm Vierventiler gewesen sein ...
Außerdem ist der Luftfilterkasten von einer 500er 2RX, da ist der Schnorchel enger ...
Also mussten wir nochmal dran.
Am Vergaser im eingebauten Zustand beide Nadeln um eine Raste tiefer gehängt. Dabei naturgemäß auch die Sekundärmembran prüfen können die in super Zustand war aun dauch nicht aufgequollen - ganz im Gegensatz zur Schwimmerdichtung die gut 10% zu groß war beim Einbau, und auf der mehr als handwarmen Herdplatte wieder auf Einbaumaß geschrumpft wurde, ein halbstündiges Geduldsspiel.
Um 02:30 haben wir dann das probefahrtbereite Mopped rausgeschoben, die Probefahrt aus Rücksicht auf die Nachbarschaft auf später verschoben.
Die verlief dann am Morgen erfreulich, der Fehler musste schon provoziert werden. Hab mich dann gegen eine nochmalige Nadelumhängung entschieden, könnte ja auch wieder schlimmer werden, und wr hatten schon beim ersten mal ein paar spannende Momente mit Kleinteilen und sprödem Kunststoff, ich mach das dann lieber daheim in Fundusnähe ...
Probefahrt zur Edelrautehütte war OK (1790 m), etwas später im Tal ruckelte es dann wieder. Nach Entfernen des Luftfilters selbst war der Karren wieder fahrbar. Den Sölkpass rauf wieder ruckeln ohne Ende, wir waren zwischendurch in einen Regenschauer gekommen, hm. Ein paar Probefahrten ergaben keine Änderung des Fehlerbildes bei Choke oder geschlossenen Benzinhähnen, also nochmal nach dem Strom geschaut und ein paar verdächtige Kabel und Stecker (von der Zündung) weg vom Rahmen und hin zur Kunststoff-Werkzeugbox geschoben - und der Fehler war weg!
Ohne Probleme über den Sölkpass gerödelt (knapp 1800 m) und zum Platz.
Um rauszufinden wieviel Vergaserabstimmung da jetzt mitspielte, haben wir Luftfilter und Schniorchel für die Heimfahrt wieder eingebaut.
Übers Gaberl (Gaberlpass, 1551 m) hat es wieder zart geruckelt aber nur selten und bei hohen Drehzahlen.
Also nennen wir es mal Doppelfehler:
Falsche Nadeln plus fliegend verlegte Zündelektrik. Daran wird jetzt gearbeitet ...
Nadeln übrigens:
1VJ primär Soll 5C42, vorgefunden 5D95 (als Referenz: 3AJ 1988 hat 5C48, 3TB 1991 hat 5D94)
1VJ sekundär Soll 5X72, vorgefunden 5X75 (als Referenz: 3AJ 1988 hat 5X76)
wenn wir das richtig abgelesen haben ...
Passt auch dazu: https://xt-foren.de/xt-phpbb/viewtopic. ... 7&t=153011
Leider stehen in den Ersatzteillisten keine Nadelbezeichnungen drin.
Gryße!
Andreas, der motorang
Es gab ein paar Unschärfen, der eigenen Blödheit geschuldet.
Je näher wir unserem Ziel, einem Bauernhof nahe Murau, kamen, umso mehr ruckelte Pauls 1VJ, Wollte nicht mehr hochdrehen, über einen kleinen Pass sind wir bei einsetzendem Regen mit 50 km/h gekrochen. Bei Abfaht war noch alles fein. Hm.
Anch Ankunft wurde alles geprüft was ohne Motoröffnung möglich war.
Erstmal Benzinhähne, Benzinfilter, Tankentlüftung, runtergegangene Stutzen am Vergaser, Verschluss des Unterdruckanschlusses für die entfernte Benzinpumpe.
Schauen ob der Choke hängt. Nö. Schauen obs ohne Ansaugschnorchel besser wird - nö.
Dann musste doch der Vergaser raus.
Also Tank runter, Luftfilter runter, Vergaser nach hinten und unten ziehen, Ansaugstutzen wegschrauben, Vergaser entnehmen. Glücklicherweise konnten wir drinnen schrauben ...
Ansaugstutzen waren OK, am Vergaser wurde nichts festgestellt außer ein minimal zu hoher Schwimmerstand. Auf 26,5 mm eingestellt (Soll: 25-27 mm).
Konnten auch alles nochmals mit Druckluft durchblasen und auch die Funktion des Sekundärschiebers prüfen. Flawless.
Probelauf ergab wenig Änderung.
Schiebebetrieb-Anreicherungsmembran ausgebaut und geprüft, alles schön.
Dann war die Zündung verdächtig, also CDI, Zündspule, Killschalter, Seitenständerschalter geprüft, Spulenwerte gemessen.
Probelauf: Hurra, der Fehler ist weg!
Dann bemerkt dass beim Probelauf die Benzinhähne zu waren (er war schon um Mitternacht rum und nach Bier).
Also mit Benzin getestet: Ruckeln wieder da.
Ergo lag es definitiv (auch) am Vergaser. Da fiel es mir ein ...
Ich hatte nur einen inkompletten 1VJ-Vergaser da ich mit ein paar Teilen einem Freund ausgeholfen hatte.
Also haben wir Nadeln aus einem anderen Vergaser eingebaut (nicht aber die Nadeldüsen), und die passten zwar im Flachland, aber in den Bergen (+ 1000 hm) überfettet der Motor gnadenlos. Dürften Nadeln aus einem 500ccm Vierventiler gewesen sein ...
Außerdem ist der Luftfilterkasten von einer 500er 2RX, da ist der Schnorchel enger ...
Also mussten wir nochmal dran.
Am Vergaser im eingebauten Zustand beide Nadeln um eine Raste tiefer gehängt. Dabei naturgemäß auch die Sekundärmembran prüfen können die in super Zustand war aun dauch nicht aufgequollen - ganz im Gegensatz zur Schwimmerdichtung die gut 10% zu groß war beim Einbau, und auf der mehr als handwarmen Herdplatte wieder auf Einbaumaß geschrumpft wurde, ein halbstündiges Geduldsspiel.
Um 02:30 haben wir dann das probefahrtbereite Mopped rausgeschoben, die Probefahrt aus Rücksicht auf die Nachbarschaft auf später verschoben.
Die verlief dann am Morgen erfreulich, der Fehler musste schon provoziert werden. Hab mich dann gegen eine nochmalige Nadelumhängung entschieden, könnte ja auch wieder schlimmer werden, und wr hatten schon beim ersten mal ein paar spannende Momente mit Kleinteilen und sprödem Kunststoff, ich mach das dann lieber daheim in Fundusnähe ...
Probefahrt zur Edelrautehütte war OK (1790 m), etwas später im Tal ruckelte es dann wieder. Nach Entfernen des Luftfilters selbst war der Karren wieder fahrbar. Den Sölkpass rauf wieder ruckeln ohne Ende, wir waren zwischendurch in einen Regenschauer gekommen, hm. Ein paar Probefahrten ergaben keine Änderung des Fehlerbildes bei Choke oder geschlossenen Benzinhähnen, also nochmal nach dem Strom geschaut und ein paar verdächtige Kabel und Stecker (von der Zündung) weg vom Rahmen und hin zur Kunststoff-Werkzeugbox geschoben - und der Fehler war weg!
Ohne Probleme über den Sölkpass gerödelt (knapp 1800 m) und zum Platz.
Um rauszufinden wieviel Vergaserabstimmung da jetzt mitspielte, haben wir Luftfilter und Schniorchel für die Heimfahrt wieder eingebaut.
Übers Gaberl (Gaberlpass, 1551 m) hat es wieder zart geruckelt aber nur selten und bei hohen Drehzahlen.
Also nennen wir es mal Doppelfehler:
Falsche Nadeln plus fliegend verlegte Zündelektrik. Daran wird jetzt gearbeitet ...
Nadeln übrigens:
1VJ primär Soll 5C42, vorgefunden 5D95 (als Referenz: 3AJ 1988 hat 5C48, 3TB 1991 hat 5D94)
1VJ sekundär Soll 5X72, vorgefunden 5X75 (als Referenz: 3AJ 1988 hat 5X76)
wenn wir das richtig abgelesen haben ...
Passt auch dazu: https://xt-foren.de/xt-phpbb/viewtopic. ... 7&t=153011
Leider stehen in den Ersatzteillisten keine Nadelbezeichnungen drin.
Gryße!
Andreas, der motorang