Lagerung Bremsflüssigkeit

[errorsmith]

Gude,

jetzt kurz vor der Saison füllen ja viele Bremsflüssigkeit auf oder wechseln gleich ganz. Da immer etwas übrig bleibt frage ich mich ob es okay ist überschüssige, neue Bremsflüssigkeit (gleiches Produkt) zu sammeln und bei Gelegenheit zu verfüllen.

Kann man das bedenkenlos machen, altert unbenutzte Bremsflüssigkeit?
Selbstverständlich werden die Restmengen luftdicht, kühl und schattig gelagert. Es dürfte sich also kein Wasser angezogen fühlen.

Ich habe hier, beim [link:www.motorang.com/bucheli-projekt/bremse ... m|motorang], folgendes gefunden: 'Die in meinen (angebrochenen und fallweise mehrere Jahre alten) Vorratsbehältern hatten allesamt so 235 - 250°, war also noch gut!'

Also spräche ja erstmal nix dagegen?

Wer von euch hat damit noch Erfahrung?

Grüße, error

[Henner]

Bremsflüssigkeit, die geöffnet war, verwende ich max noch 2-3 Jahre.
Soviel kostet die ja auch nicht.

[donPara]

Bremsfluessigkeit z.b. DOT4 und DOT4 zusammen kippen ist ok... DOT4 ist und bleibt DOT4...

Das selbe bei oel... 10W40 ist und bleibt 10W40.. egal ob Castrol oder Shell auf dem Behaelter steht... sind eben Din Normen...

Die hauptsache ist das die Behälter bei Bremsfluessigkeit dicht sind... damit die bremsfluessigkeit keine Feuchtigkeit aus der umgebung anziehen kann... das tut sie naemlich...

[enrico320i]

Ich würde das auch so handhaben wie Henner wenn sie einmal offen war Maximal 3 Jahre, bei dem Preis muss man nich so Geizig sein und 10 Jahre Sammeln is ja auch Sicherheit die nichmal 5 Euro kostet.

[donPara]

wuerde mich da nicht so auf die Zeit verlassen sondern lieber fuer 10¤ nen Pruefgeraet kaufen... brauch man ja eh um die Bremsfluessigkeit an der XT zu testen...

Und wenn die Bremsfluessigkeit ( die gelagert wurde ) schon 1% wasser anteil hat... dann weg damit... einfach in behaeltern kaufen die man anstaendig und luftdicht verschliessen kann...

[enrico320i]

Ich würde das Garnicht so Kompliztiert machen einfach alle 2 Jahre Raus ist erstmal Sicherheit und, auch für das System besser Klar geht auch noch 10 Jahre alte aber das system verjaucht dann durch den Wasseranteil Rostet und Verschmoddert alles. Gerade beim Motorrad die Menge so gering da gibt es keinen Geiz Raus das zeug wenns sein muss jedes Jahr bei [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] kostet so ne Flasche unter 5 Euro mehr muss man nicht sagen.

[Henner]

Der Rost ist ein unterzuordnender Effekt. Viel interessanter ist die Frage: was macht Wasser so ab 95° Celsius ?
Es kocht und verdampft. Und zwar um den Faktor 1700 !
Aus 1 Liter Wasser können bis zu 1700 Liter Wasserdampf entstehen.
So, und dann mal ne geile Bergabfahrt, viel Bremsen, Wasser fängt in der Leitung an zu kochen, beim nächsten Griff zum Bremshebel ist einfach keine Bremswirkung mehr da.

Ach so, Hygroskopisch nennt sich der Effekt des Wasseranziehens von Flüssigkeiten

[donPara]

Henner hats mal wieder aufn Punkt gebracht....

[enrico320i]

Ja die verdampfung is natürlich gefährlich das sollte klar sein soweit darf es nich kommen, dennoch macht Korosion einem das ganze System zur Sau es Scheuert überall und macht dadurch abrieb von allen Teilen nicht nur Eisenmetall, diese Schmiergelmasse bekommt man einmal entstanden nie wieder Vollständig raus = System Versaut wegen 5 Euro Geiz

[motorang]

Die Sinnhaftigkeit des Bremsflüssigkeitswechsels ist unbestritten.

Ob man eine angebrochene Flasche dafür verwendet oder lieber ne neue kauft ist Ansichtssache.

Wenn der Siedepunkt noch OK (nahe neu) ist dann spricht IMHO nix dagegen.

Das lässt sich zuverlässig eher nicht mit so einem 10 Euro Widerstandsmesser prüfen. Entweder mit einer Probe bei TÜV/DEKRA vorbeifahren oder einer Werkstätte mit einem ordentlichen Messgerät, oder selber messen mit einem geeigneten Thermometer.

Ein Freund von mir hat mal so einen Siedepunktmesser repariert.

Da drin wird auch nur die Flüssigkeit aufgekocht, und wenn sie blubbert wird ein elektrischer Kontakt geschlossen (Lichtschranke) und der Zeiger des mitlaufenden Thermometers ausgekuppelt, zeigt somit den Siedepunkt an.

Ich koche eine Probe auf der Herdplatte auf, und wenns blubbert (Dampfblasenbildung) dann lese ich die Temperatur auf meinem Digitalthermometer ab (geht bis 1000 Grad).

Bei 150° fliegt man hierzulande (A) durch die technische Abnahme (schwerer Mangel)

Bei 180° wird ein baldiger Wechsel empfohlen und vermerkt (leichter Mangel).

Bei neuer DOT4 habe ich so um 280-300° gemessen.

Bei angebrochenen Flaschen auch nach mehreren jahren noch so ab 230° aufwärts.

Gryße!
Andreas, der motorang