
Der Übersichtlichkeit halber fange ich aber lieber ein neues Thema an.
Phase I: Im Vorfeld
Der Kontakt mit dem Hans, das Hin- und Herschicken, das 'Finanzielle' usw. ist mustergültig gelaufen. Hier nochmal ein dickes Danke, Johann!
Phase II: Sichtbare Unterschiede
Interessant: der Vergleich der Originalnocke mit der Umgeschliffenen zeigt, dass die Oberfläche der Umgeschliffenen etwas rauer ist und dass das dicke Loch-Ende der Ölbohrungen im Bereich der Nocken entfallen ist. Laut Hans aber kein Grund zur Sorge - alles normal.
Phase III: Der Einbau
Wie zu erwarten unproblematisch. Zusammen mit der neuen Steuerkette ließen sich zum allerersten Mal seit ich an Motorrädern bastele, die Steuerzeiten 'richtig', d.h. zweifelsfrei einstellen. Markierungen haben perfekt gefluchtet und ich musste mich nicht zwischen mehreren 'falschen' Stellungen entscheiden. Auf Experimente mit gezielt veränderten Steuerzeiten (Langlöcher im NoWe-Rad, Messen mit Gradscheibe ...) hätte ich mich auch nur ungern getraut.
Phase IV: Das Fahren
Jetzt wird' spannend! Ich bin nun ca. 800 km mit der neuen Nocke gefahren und habe folgende Erfahrungen gemacht:
Der Wechsel der Nocke allein mit Originalauspuff bringt fast nichts. Man hört die Ventile zwar deutlicher (10/15) - ähnlich wie bei meiner alten BMW und das Standgas ist unruhiger. Standgas lässt sich ja flugs etwas höher drehen, an den lauteren Ventiltrieb muss man sich halt gewöhnen.
Beim Fahren zwischen 2500 und 4500 ist ein wenig Rumms weg, in den Drehzahlen darüber dafür etwas mehr. Alles in allem kaum merklich. Aber man spürt, dass der Motor gerne mehr leisten würde, wenn er dürfte.
Deshalb: im nächsten Schritt den seit dem letzten TÜV arbeitslosen Sebring Enduro II drangeschraubt. Aber hallo! Jetzt fällt die (minimale) Leistungsdelle zwischen 2500 und 4500 noch kleiner aus und darüber wird's richtig lustig. In Drehzahlbereichen wo die normale XT langsam widerwillig wird, geht sie nun richtig temperamentvoll zur Sache. Von 5000 bis 7500 kommt ein richtiger Sahnebereich (ogottogott wird nun mancher denken

Kerzenbild ist unspektakulär und der Motor ruckelt nicht. Deshalb sehe ich im Moment keine Notwendigkeit, am Vergaser was zu ändern.
Angespornt von dem Erfolg mit dem Abgasweg habe ich trotzdem mal angefangen, auf der Einlasseite herumzuspielen. Zuerst habe ich den Lufi-Deckel nur unterlegt, damit seitlich Luft rein kann, dann eine Zeitlang ganz weggelassen. Klingt super, wenn der Motor gierig seine Atemluft einschlürft. Und bringt (subjektiv?) auch noch ein wenig mehr Biss.
Weil ich aber Muffe habe, das Gemisch zu sehr abzumagern, habe ich das wieder rückgängig gemacht und fahre bis auf Weiteres zufrieden mit obigem Setup herum.
Irgendwann werde ich mich nochmal daran machen, den Lufikasten und die Vergaserbestückung zu optimieren. Aber erst nach der nächsten Urlaubstour, die in 3 Wochen ansteht.
Wenn jemand aber jetzt schon praktikable Tipps hat, was und wie, immer her damit! Ich habe halt weder Zugriff auf einen Prüfstand noch eine Lamda-Sonde. Ist nun ein etwas längerer Aufsatz geworden. Aber ich denke, einige der Hobby-Frisierer wird's interessieren. Der schrauberische Aufwand war im Prinzip minimal und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. Bin gespannt auf eure Kommentare.